„Die Erziehung der Frauen ist von größerer Bedeutung als die der Männer, denn Frauen sind die Mütter und die ersten Erzieher der aufkommenden Generation.“ 

—‘Abdu’l-Bahá 

Technologie verändert unsere Welt. Sie hat die Macht, Gemeinschaften zu verbinden, Probleme zu lösen und Chancen zu schaffen. Doch für viele Frauen und Mädchen schließt Technologie sie oft aus, stellt sie falsch dar oder schadet ihnen sogar. Warum? Weil viele Technologien entwickelt werden, ohne ihre Bedürfnisse oder Stimmen zu berücksichtigen. 

Um Technologie zu einem Werkzeug der Ermächtigung zu machen, müssen wir sie mit Werten wie Fairness, Gerechtigkeit und Inklusion in Einklang bringen. Die Einsichten und Erfahrungen von Frauen müssen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung ihrer Zukunft spielen. 

 Eine Diskussionsgruppe, die sich auf Geschlechtergerechtigkeit und kollaborative Lerninitiativen konzentriert.  

Technologie ist nicht neutral 

Technologie ist nicht nur eine Frage von Werkzeugen oder Algorithmen – sie spiegelt die Ziele und Prioritäten derjenigen wider, die sie erschaffen. Wenn die Schöpfer Materialismus über höhere Werte stellen und Gewinne über das Wohl der Menschen, kann das dazu führen, dass Ungleichheit verstärkt oder Schaden angerichtet wird. 

Zum Beispiel verbreiten soziale Medien-Algorithmen, die darauf abzielen, die Bildschirmzeit zu maximieren, häufig schädliche Stereotype oder süchtig machendes Verhalten. Plattformen können spaltende oder sensationsheischende Inhalte pushen, die Vorurteile verstärken, die besonders Frauen betreffen. Darüber hinaus versäumen viele Online-Räume, die Sicherheit von Frauen zu priorisieren, was zu Umgebungen führt, in denen Belästigung gedeiht und ihre Stimmen zum Schweigen gebracht werden. 

Um allen gerecht zu werden, muss Technologie die höchsten menschlichen Werte widerspiegeln, wie Vertrauen, Gerechtigkeit und Inklusion. Das bedeutet, Werkzeuge zu entwickeln, die Ermächtigung und Wohlbefinden fördern statt Ausbeutung. 

„Technologie ist nicht nur ein System von Maschinen mit bestimmten Funktionen; vielmehr ist sie ein Ausdruck einer sozialen Welt.“ – David E. Nye  

Die digitale Kluft überwinden 

Weltweit haben Frauen 190 Millionen weniger Zugang zum Internet als Männer, was eine erhebliche digitale Kluft darstellt, die in ländlichen Gebieten noch größer wird. Kulturelle Normen, begrenzte Ressourcen und infrastrukturelle Herausforderungen erschweren es Frauen oft, online zu gehen oder digitale Werkzeuge zu nutzen. Aber das Problem liegt nicht nur im Zugang – es geht auch darum, Technologien zu entwickeln, die wirklich die Bedürfnisse von Frauen erfüllen. 

Viele Werkzeuge sind beispielsweise nicht darauf ausgelegt, die spezifischen Herausforderungen zu adressieren, vor denen Frauen stehen, wie die gleichzeitige Bewältigung von Arbeit und Pflegeaufgaben oder die Navigation in unsicheren Umgebungen. Die Überbrückung dieser Kluft bedeutet, erschwinglichen Zugang zu bieten, digitale Kompetenzen zu verbessern und sicherzustellen, dass Technologie den Frauen hilft, ihre Ziele in Bildung, Gesundheitswesen und wirtschaftlicher Teilhabe zu erreichen. 

Schauen wir uns an, wie Technologie neu gedacht werden kann, um diese Barrieren zu überwinden. 

Frauen und Gemeinschaftsmitglieder lernen gemeinsam nachhaltige Praktiken für ökologische Erhaltung und lokale Ermächtigung.  

Die Neugestaltung der Technologie 

Um Frauen und Mädchen wirklich zu stärken, muss Technologie ihren realen Bedürfnissen gerecht werden. Hier sind einige zentrale Strategien:  

1. Frauen in Entscheidungsprozesse einbeziehen  

Frauen bringen essentielle Perspektiven ein, die helfen, inklusivere und effektivere Technologien zu entwickeln. Dennoch fehlt es in vielen Branchen und Innovationsbereichen an einer bedeutenden weiblichen Vertretung. Indem wir Frauen in Führungspositionen, Designteams und politische Entscheidungsprozesse einbeziehen, können wir sicherstellen, dass Technologien eine breitere Palette an Erfahrungen widerspiegeln und vielfältige Bedürfnisse erfüllen. 

Wenn Frauen einbezogen werden, neigt die Innovation dazu, Lösungen zu priorisieren, die Sicherheit, Gemeinschaftsbildung und Zugang fördern. Ihre Beiträge stellen Stereotype infrage und führen zur Schaffung von Werkzeugen, die allen zugutekommen. 

2. Fokus auf wertorientiertes Design 

Innovation sollte von Prinzipien wie Fairness, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geleitet werden. Ohne diese Werte riskiert Technologie, ausbeuterisch oder schädlich zu werden. Wertorientiertes Design stellt sicher, dass Werkzeuge nicht nur Probleme lösen, sondern auch Gemeinschaften stärken. 

Beispielsweise kann das Einbetten von Gerechtigkeit in das Design helfen, Vorurteile in Algorithmen zu verhindern, während der Fokus auf Nachhaltigkeit sicherstellt, dass Lösungen langfristige Auswirkungen auf Menschen und den Planeten berücksichtigen. Mit Werten zu gestalten, fördert auch Unternehmen dazu, das gesellschaftliche Wohl über kurzfristige Gewinne zu stellen und Technologien zu schaffen, die Vertrauen und Zusammenarbeit fördern. 

3. Lösungen schaffen, die auf Gemeinschaften ausgerichtet sind 

Technologie muss auf die einzigartigen Bedürfnisse der Gemeinschaften reagieren, die sie bedient. Ein Ansatz für alle übergeht oft kulturelle, wirtschaftliche und soziale Unterschiede. Indem lokale Gemeinschaften – insbesondere Frauen – in den Design- und Implementierungsprozess einbezogen werden, können wir Werkzeuge entwickeln, die relevanter, benutzerfreundlicher und wirkungsvoller sind. 

Gemeinschaftsorientierte Lösungen bauen Vertrauen auf und befähigen Einzelpersonen, Verantwortung für die Werkzeuge zu übernehmen, die sie nutzen. Dies führt zu nachhaltigeren Ergebnissen, da die Menschen sich für den Erfolg der Technologien, die für sie entwickelt wurden, engagieren. 

4. Zusammenarbeit statt Wettbewerb fördern 

Die Technologiebranche priorisiert oft den Wettbewerb, was zu isolierten Lösungen führt, die nur wenigen zugutekommen. Ein Übergang zu einem kollaborativen Modell kann Innovationen anregen, die gemeinsame Herausforderungen adressieren und dauerhafte Veränderungen bewirken. 

Zusammenarbeit fördert den Austausch von Ideen, Ressourcen und Expertise über Sektoren hinweg, was umfassendere Lösungen ermöglicht. Die Führung von Frauen kann eine entscheidende Rolle bei dieser Veränderung spielen, da ihre Ansätze oft Teamarbeit und gemeinsamen Fortschritt betonen. 

„Die Welt der Menschheit besitzt zwei Flügel: den männlichen und den weiblichen. Solange diese beiden Flügel nicht gleich stark sind, wird der Vogel nicht fliegen.“ – Abdu’l-Bahá 

Die Rolle der Politik und globaler Zusammenarbeit 

Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft müssen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Technologie mit den Werten von Gleichheit, Würde und Gerechtigkeit übereinstimmt. Politische Maßnahmen sind entscheidend, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Technologie den besten Interessen der Menschheit dient. 

Auf nationaler Ebene können Regierungen Maßnahmen ergreifen, die die Beteiligung von Frauen an der Technologiebranche fördern und schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen vor Schaden bewahren. International können Initiativen wie der vorgeschlagene globale digitale Vertrag der UN-Innovationen mit gemeinsamen Werten in Einklang bringen und sicherstellen, dass Technologie die globale Zusammenarbeit und Entwicklung fördert. 

Indem wir zusammenarbeiten, können wir ein System schaffen, in dem Technologie Frauen unterstützt und Gemeinschaften weltweit stärkt. 

Fazit: Technologie als Werkzeug der Gleichstellung 

Dies ist ein einzigartiger Moment in der Geschichte. Technologie hat das Potenzial, die Menschheit zu fördern, aber nur, wenn wir sie bedacht gestalten. Indem wir vielfältige Stimmen einbeziehen und Innovationen auf ethische Prinzipien stützen, können wir Werkzeuge entwickeln, die sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften stärken. 

Lassen Sie uns sicherstellen, dass Technologie ein Spiegelbild unserer gemeinsamen Prioritäten ist und Gleichberechtigung, Würde und Chancen für alle fördert. Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der Innovation Frauen und Mädchen überall stärkt und ermächtigt.